Mobiles Recruiting ist in aller Munde, doch keiner weiß wie sich der Trend auf die Welt der Personalsuche auswirkt. Radikale Disruption oder kurzfristiger Hype? Wir wagen den Ausblick und diskutieren Vorteile, Nachteile und die Folgen des mobilen Trends in der aktuellen Magazin Ausgabe. Klicken Sie sich rein.

 

„Mobile is coming“ … so oder so ähnlich würde John Snow aus Game of Thrones den aktuellen Trend im Recruiting beschreiben. Doch genauso wenig wie die Bewohner von Westeros einschätzen können wann der Winter nun wirklich eintritt, vermögen es auch die Personalabteilungen nicht vorauszusagen, wie sich der Trend des mobilen Recruitings auf die Personalsuche auswirkt. Die Relevanz der Mobilität ist jedoch unumstritten, passiert doch bereits mehr als die Hälfte aller Suchanfragen auf führenden Karriereportalen über mobile Geräte. Doch die wahren Auswirkungen sind nicht klar. Da wir uns bereits seit fast zwei Jahren mit mobiler Personalsuche beschäftigen, wagen wir einen Ausblick auf die Auswirkungen des aktuellen Trends. Dabei analysieren wir 3 Kernbereiche des Recruitings: Geschwindigkeit, Kommunikation und Bewerbungsdokumente. Bevor wir starten, geben wir noch unsere Definition von mobilem Recruiting mit auf den Weg:

„Mobiles Recruiting ist die für mobile Geräte optimierte Abbildung des gesamten Recruitingprozesses von der Personalansprache über die Bewerbung bis hin zur Einladung zum persönlichen. Dabei muss der Prozess sowohl auf der Seite des Jobsuchenden als auch auf der Seite des Recruiters mobil durchführbar sein.“

 

Geschwindigkeit – Aus Wochen werden Minuten

Nach mehr als 500 persönlichen Gesprächen mit Personalverantwortlichen in kleinen und mittelständischen Unternehmen als auch bei internationalen Konzernen können wir Eines mit Sicherheit sagen: Traditionelle Personalsuche kostet verdammt viel Zeit. Es vergehen Tage bis der oder die Verantwortliche eine Stellenausschreibung erstellt und ein geeignetes Portal zur Schaltung der Stelle gefunden wurde. Nach der Veröffentlichung des Inserates vergehen mehrere Tage bis Wochen bis eine relevante Anzahl an Bewerbungen eingeht. Danach dauert es mehrere Tage bis die detaillierte Sichtung der Lebensläufe, Motivationsschreiben und weiteren Dokumente abgeschlossen ist. Darauf folgen die Personalvorauswahl und die Einladung interessanter Kandidaten, welches wiederum ein paar Tage in Anspruch nimmt. Wiederum einige Tage später gehen schließlich Antworten ein und ein Termin zum Vorstellungsgespräch kann vereinbart werden. Boah, wer ist jetzt noch nicht eingeschlafen? Wir behaupten: Mobiles Recruiting wird diesen Prozess komplett aufbrechen:

Die mobile Stellenausschreibung kann per Web oder App innerhalb von wenigen Minuten selbständig vom Recruiter durchgeführt werden. Durch die begrenzte Bildschirmgröße bei mobilen Geräten ist es wichtig sich auf die Kernelemente des Jobs, des Wunschkandidaten und des Unternehmens zu fokussieren. Somit wird alles auf einen Blick sichtbar und die Ausschreibung kompakter. Direkt mit der Veröffentlichung der Stelle werden relevante Kandidaten in Echtzeit per Push Notification oder per privater Facebook Message durch einen Chat Bot informiert und öffnen das Inserat . Bei Interesse kann per Smartphone oder Tablet innerhalb weniger Minuten die Bewerbung vollständig durchgeführt werden. Wiederum in Echtzeit wird der oder die jeweilige Personalverantwortliche über die eingehenden Bewerbungen informiert und startet sofort mit der Sichtung der bereits vorgereihten Kandidaten. Passende Kandidaten werden per in-App Chat angeschrieben und innerhalb weniger Minuten wird im Chat ein Termin zum persönlichen Gespräch vereinbart. Somit wird die Personalsuche unkompliziert und flott innerhalb weniger Stunden abgeschlossen.

Kommunikation – Vom Aussterben des E-Mails

Von Februar bis Mai 2016 besuchten wir mehr als 100 Schulklassen in Österreich und unterhielten uns mit zahlreichen Lehrern und Bildungsbeauftragten an Österreichs Schulen. Und Eines war uns sofort klar: Die Kommunikation per E-Mail ist vom Aussterben bedroht. Wuchsen die Generationen X (geboren von 1965 bis 1980) und Y (geboren von 1980 bis 2000) noch Großteils ohne Smartphone, Tablet und auch Laptop auf, ist diese Technologie für Digital Natives seit Kinderjahren kaum mehr wegzudenken. Mit dieser Veränderung und der Verbreitung von Facebook Messenger, Skype, Whatsapp und Co ist die E-Mail überholt. Die neuen Kommunikationsmittel sind schneller, direkter und intelligenter. So kann man zum Beispiel im Facebook Messenger mit einem Chat Bot (eine Anwendung auf Basis künstlicher Intelligenz) kommunizieren und von diesem passende Jobvorschläge erhalten.

Bewerbungsdokumente – Relevanz geht vor Masse

Es liegt auf der Hand: Durch die beschränkte Größe eines Smartphones kann nicht wie gewohnt der gesamte Lebenslauf sowie ein mehrseitiges Motivationsschreiben bei der Bewerbung abgefragt werden. Und wer bereits einmal ein nicht mobil-optimiertes Karriere-Portal geöffnet und versucht hat sich zu bewerben, weiß wovon ich spreche. Es entsteht eine schlechte User Experience und Drop-Off Raten bei der Bewerbung von mehr als 90% sind gang und gebe. Doch was ist die Alternative? Wir behaupten eine Mischung aus Relevanz und Individualität. Im Detail wird beim mobilen Recruiting lediglich relevante Information abgefragt und alles andere außen vorgelassen. Ist beim einen Job die Ausbildung äußerst wichtig, hat beim anderen Job die Erfahrung Prio Nummer 1. Oder ist es doch eine Kombination aus der letzten Ausbildung und der persönlichen Motivation? Bei mobiler Personalsuche werden individuell je nach Job relevante Kriterien vom Unternehmen vordefiniert und exakt diese abgefragt. Das Ganze passiert im Normalfall vollständig automatisiert. Dadurch ermöglicht man sowohl eine mobile Bewerbung als auch eine schnellere Personalvorauswahl. Sie denken jetzt vielleicht an LinkedIn, XING und sonstige Portale die online Bewerbungsprofile anbieten. Warum wir diese Netzwerke hier nicht im Detail behandeln erklären wir in einem separaten Artikel.

Unser Fazit: Wie Winter bei der Kultserie Game of Thrones, ist Mobiles Recruiting im Kommen, und zwar ziemlich schnell. Wir behaupten: Mobile Personalsuche macht es schneller, einfacher und kostengünstiger die passenden Mitarbeiter zu finden! Allen Personalverantwortlichen, die sich noch nicht mit diesem Thema beschäftigt haben, raten wir alle Ängste fallen zu lassen, und sich auf das Abenteuer mobiles Recruiting einzulassen!

Mehr Informationen zu innovativer Job- und Personalsuche findet Ihr im hokify Magazin auf https://hokify.at/magazine.

 

Über den Autor 

Karl Edlbauer ist Mitgründer und Geschäftsführer von hokify. Karl gründete hokify gemeinsam mit zwei Studienkollegen um eine einfache Job- und Personalsuche am Smartphone zu ermöglichen. Aktuell sind mehr als 45.000 Jobsuchende und 2.500 Unternehmen auf hokify aktiv.

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