Was erfolgreiche Unternehmen tun, damit Beruf und Familie zusammengehen!

Peter Rieder (Arbeitswelten Consulting) war Sessionleiter auf dem diesjährigen HR Inside Summit 2017 und erklärte die Wichtigkeit einer familienfreundlichen Arbeitswelt.

Warum Familienfreundlichkeit im Betrieb ?

1.) Arbeitgeberattraktivität als Antreiber für das Unternehmen

Neun von zehn Arbeitnehmern würden auf die Frage „ Wie wichtig ist Ihnen Familienfreundlichkeit bei der Jobsuche?“ antworten, dass es ihnen sehr wichtig ist!

2.) Generationswechsel

3.) Es rechnet sich!

Im Zuge von Befragungen und Vergleichen zwischen den 25 schlechtesten Unternehmen mit den besten Unternehmen bezüglich der Familienfreundlichkeit für ihre Mitarbeiter wird schnell klar, dass es bei Familienfreundlichen Unternehmen deutlich weniger Krankheitstage und Fluktuation zu verzeichnen sind.

Was gehört alles zur Familienfreundlichkeit ?

  • Organisation (Vertretung, Meetingplanung)
  • Flexible Arbeitszeiten z.B. Gleitzeit ohne Kernzeit
  • Information & Kommunikation ( Mitarbeiter müssen wissen was diesbezüglich angeboten wird)
  • Führungskultur (Führungskräfte müssen sensibel sein)
  • Geld (Kinderbetreuung fördern)
  • Services (Betriebskindergarten usw. )

Elternschaft/Karenz/Rückkehr

  • Elterzzeit (Papa-Monat), Familienzeit (1 Monat in den ersten 3Monaten)

Zum Bespiele hat die Rewe Group eine Absichtserklärung eingeführt: Der Papa-Monat wird garantiert genehmigt, wenn dieser rechtzeitig angesucht wird.

  • Rückkehr

Hier sollte nicht nur verhandelt werden, sondern auch eine gemeinsame Planung stattfinden (Arbeitsstunden,  usw.) Einige Unternehmen bieten auch unter anderem als kleines Goodie für ihre Mitarbeiter, die sogenannte „Babybox“ an. Diese enthält Babyartikel für den Start.

  • Betriebliche Kinderbetreuung

ÖAMTC, Raiffeisen Bank und auch Rewe Group offerieren ihren Angestellten zum Beispiel tageweise Kinderbetreuung (bei Fenstertagen) oder Ferienbetreuung & Feriencamps für deren Nachwuchs.

Pflege von Angehörigen

Das Unternehmen stellt ihren Mitarbeitern relevante Informationen für die Pflege zur Verfügung, welche diese natürlich auch in Anspruch nehmen können. Wichtig sind hier auch kurzfristige Möglichkeiten zur Pflegekarenz. Beispielswiese hat Merkur für solche Fälle die „Pflegebox“ eingeführt, bestehend aus Infos zu Anlaufstellen, Beratung usw.. Auch die FH Wiener Neustadt kommt ihren Mitarbeitern mit einer Pflegefreistellung ohne Haushaltsanbindung (zu pflegende Person muss nicht im selben Haushalt leben) entgegen.

Herausforderung bei Umsetzung

Selbstverständlich lassen sich solche Änderungen nicht von heute auf morgen umsetzen. Die folgenden Herausforderungen können im Zuge der Umsetzung auf das Unternehmen zukommen:

  • Ist die Führungskultur geeignet? – der professionelle und sensible Umgang mit Anliegen ist eine wichtige Voraussetzung
  • Business Case für Maßnahmen erstellen
  • Angebot/-Nachfrage der Mitarbeiter evaluieren
  • Klima schaffen, sodass neue initiierte Maßnahmen angenommen und genützt werden

Über den Autor

Stefanie Buchleitner studiert Arbeitsgestaltung & HR – Management an der Fachhochschule des BFI Wien. Nebenbei arbeitet sie in einer großen Anwaltskanzlei für Wirtschafts- und Arbeitsrecht.

buchleitner Stefanie