Um als Unternehmen nach außen hin attraktiv und authentisch auftreten zu können, hilft es, die eigene DNA genauer zu beleuchten. Ist man im Herzen eher aktiver und flexibler Sportverein – oder doch eher traditionelle Familiendynastie? Mithilfe der amerikanischen App Good&Co können Arbeitgeber genau das herausfinden. Unternehmen, die wissen, wie sie im Innern ticken, können das gezielt zu ihrer Arbeitgebermarke machen – und damit Talente anziehen, die punktgenau zu ihnen passen wie die Faust aufs Auge.

 

Welcher Unternehmenstyp sind Sie?

 

Sportverein

Mithilfe von Blut, Schweiß und Tränen bietet der Sportverein ein überaus anspruchsvolles Arbeitsumfeld, in dem von jedem Teammitglied eine Goldmedaille erwartet wird. Extrem wettbewerbs- und zielorientiert steht hier die Leistung des Einzelnen über allem. Der Sportverein hat ein rigides Management. Jedes Teammitglied weiß genau, welchen Platz es einnimmt, und füllt seine Rolle ohne mit der Wimper zu zucken aus.

Beispiele: Google, Starbucks

Familiendynastie

Die Familiendynastie ist wie Omas Apfelkuchen: Traditionell, beständig und mit garantiertem Wohlfühlfaktor. Wie in jeder guten Familie zählt hier jeder Angestellte: Er darf mitreden, solange er die ältere Generation respektiert, den Zusammenhalt bewahrt und seinen Platz in der Dynastie behält. Querdenker, Überflieger und alle, die nach einer Herausforderung suchen, haben vermutlich Schwierigkeiten, sich in dieses konservative und beständige Umfeld einzufügen. Für alle, die in einer sozialen, unterstützenden und stabilen Arbeitsumgebung aufblühen, ist die Familiendynastie hingegen perfekt.

Beispiele: Wells Fargo, Coca Cola

Pioniere

Wie die Gründerväter der Vereinigten Staaten bieten auch die Pioniere ein Arbeitsumfeld, in dem nur die Harten durchkommen. Im Glauben, dass es nicht nur auf die Menge, sondern auch auf den Zusammenhalt ankommt, vereint diese Truppe alle Angestellten in einer einheitlichen, übergreifenden Mission. Das höchste Credo der Pioniere ist Zusammenarbeit und Teamgeist. Pionierarbeit ist aber kein Zuckerschlecken. Deshalb propagiert diese fürsorgliche und kooperative Truppe den notwendigen Pragmatismus: Wer nicht mal fix eine Radaufhängung wechseln kann oder zu anfällig ist für Krankheiten, braucht sich gar nicht erst zu melden.

Beispiele: Airbus, Tesco

Intergalaktische Entdecker

Kreativ, vorrausschauend und sozial veranlagt: Intergalaktische Entdecker greifen nach den Sternen – und noch weiter. Statt Happy Hour gibt es hier Trainingskurse: Damit bieten die Intergalaktischen Entdecker ein abwechslungsreiches und anregendes Arbeitsumfeld, in dem Mitarbeiter sich einbringen und entwickeln können. Im Gegenzug wird von Angestellten erwartet, Initiative zu zeigen, selbstständig zu arbeiten und Schritt zu halten – sonst geht’s direkt wieder zurück auf die Schulbank.

Beispiele: Amazon, StepStone

Immerwährendes Imperium

Traditionell, normierend und außergewöhnlich ehrgeizig – dem Immerwährenden Imperium geht es um Expansion, Leistung und Disziplin. Wie jede gute diplomatische Körperschaft wird es von einer strengen, hierarchischen Struktur mit einer eindeutigen Befehlskette sowie einer klaren Aufteilung der Rollen und Verantwortungen bestimmt. Alle Mitarbeiter haben sich an die Regeln zu halten – rebellierende und unkontrollierbare Reformer werden nicht toleriert. In seiner ausgeprägten wettbewerbs- und zielorientierten Art erkennt das Immerwährende Imperium aber trotzdem die Leistung einzelner an und belohnt alle, die das Unternehmen seinem Ziel der totalen Weltherrschaft näherbringen.

Beispiele: YouTube, Bacardi

Bergsteiger-Expedition

Bei den Bergsteigern liegt der Fokus ganz auf Innovation und Kreativität. Die Bergsteiger-Expedition bietet ein wettbewerbsorientiertes Umfeld mit viel Flexibilität. Innovation und Kreativität werden großgeschrieben, neue Ideen hoch geschätzt und individuelle Leistungen gewürdigt. Das schnelllebige Umfeld verlangt seinen Angestellten einiges ab – aber bietet jenen, die es ganz nach oben schaffen, auch einen tollen Ausblick.

Beispiel: AT&T, Goodcountry.org

Weltraumkolonie

Ein bisschen skurril, kreativ und manchmal chaotisch –in der Weltraumkolonie geht es um Veränderung, Freiheit, Wandelbarkeit und um ungewöhnliche Ideen. In einem familienähnlichen Umfeld ermuntert die Weltraumkolonie seine Leute, selbstständig zu denken und zu handeln, den Status quo zu hinterfragen und viele verschiedene Projekte auszuprobieren. Man schätzt Eigenantrieb und Initiative, legt aber gleichzeitig größten Wert auf Zusammenarbeit und die Zufriedenheit der Mitarbeiter. Wenn diese erfolgreich sind, wird die Weltraumkolonie zum absoluten Überflieger – einem Wegbereiter für Innovation und Veränderung.

Beispiele: Twitter, Boeing

Kleinfamilie

Gechillt und gesellig, und dabei beständig und fürsorglich – die Kleinfamilie bringt die besten Aspekte des Familienlebens zusammen. In dieser lustigen und kollaborativen Organisation werden alle Mitarbeiter gerecht behandelt und dazu angehalten, ihre Meinung zu sagen. Das heißt aber nicht, dass Übermut und Widerspenstigkeit geduldet wird – die Kleinfamilie waltet mit liebevoller Strenge. Von Mitarbeitern wird erwartet, dass sie sich ranhalten und sich der klaren Unternehmenshierarchie unterwerfen. Teamgeist, Zusammenarbeit und Respekt anderen gegenüber werden stark gefördert, Disziplin und Gründlichkeit schätzt man auf jeder Ebene. Obwohl sie so gewöhnlich wie eine ARD-Vorabendserie sind, bietet die Kleinfamilie ein aufgeschlossenes und innovatives Arbeitsumfeld.

Beispiele: IBM, Accenture

Über die Autorin:

Barbara Oberrauter ist Teil des Marketing-Teams bei StepStone und langjährige Journalistin in Wien mit Schwerpunkt auf Karriere- und HR-Themen. Ihr Fokus liegt vor allem auf den vielfältigen Möglichkeiten, die moderne, digitale Arbeitswelten mit sich bringen – und wie sich Unternehmen und Mitarbeiter ideal darauf einstellen können.

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