Neue Herausforderungen

Die Pandemie hat unsere Arbeitswelt dauerhaft gravierend verändert: Ein erheblich gestiegener Anteil an „Homeoffice“ stellt Führungskräfte, aber auch HR vor die Herausforderung, die Mitarbeitenden zu erreichen. Tradierte Formate wie „Townhall-Meetings“ funktionieren nicht mehr. Stattdessen erlebten und erleben die Mitarbeitenden vielfach eine förmliche Explosion ihres E-Mail-Posteingangs, aber auch von Chatnachrichten, die bei ihnen anlanden. Menge und Geschwindigkeit haben stark zugenommen.
Nun gilt es für HR, sich neue Formate für die Information und Kommunikation zu erschließen, denn es gehört zu den Kernaufgaben, die Mitarbeitenden rechtzeitig über sie betreffende Veränderungen zu informieren, ihnen die notwendige Orientierung zu geben und die Teams zur Diskussion einzuladen, wenn es einmal darum geht die Unternehmenskultur weiterzuentwickeln.

Unsere Antwort: Ein Podcast, der begeistert

Mit einem eigenen Podcast-Format können alle Mitarbeitenden erreicht werden. Die im Intranet eingestellten und auch dort beworbenen Folgen können von den Mitarbeitenden dann angehört werden, wenn es sich für sie am besten in den Arbeitsalltag integrieren lässt. Sie sind kurz, maximal fünf bis sechs Minuten, und bringen die wichtigsten Informationen auf den Punkt. Interviews und reine Berichtsformate wechseln sich ab, es wird auch Einblick in die internen Abläufe gegeben und die Themen können durch Hintergrundinformationen in einen besseren Kontext gesetzt werden, als es jedes Printformat zulässt.
Eine Feedbackmöglichkeit, ein Themenspeicher und eine Redaktionskonferenz ermöglichen es, das Format ideal auf die jeweiligen Informationsbedarfe der Organisation einzustellen und auch Themen nicht aus dem Blick zu verlieren, die für HR „längst geklärt“ scheinen.

Für die Aufnahmen sind lediglich ein USB-Mikrofon, ggf. ein mobiles Aufnahmegerät (hilfreich bei Interviews) notwendig. Für den Anfang tut es auch eine kostenlose und im Internet freiverfügbare Software, wie z.B. „Audacity“.

Tipps für einen guten Podcast:

  •  Kostenfreie Tutorials über das Erstellen von Podcasts ansehen, z.B. auf YouTube, um sich das Knowhow zu erarbeiten
  •  Themenspeicher vor Veröffentlichung der ersten Folge füllen, um Nachschub zu gewährleisten
  •  Maximale Länge von fünf bis sechs Minuten nicht überschreiten
  •  Möglichkeit für Feedback geben
  • Unterschiedliche Settings ausprobieren, z.B. Bericht, Interview, Diskussion
  • Keine Scheu Themen anzusprechen, die in der Belegschaft kritisch diskutiert werden, jedoch stets mit einem vermittelnden Ansatz, der keine „Gräben zieht“
  • Angemessener Umgang mit Kritik: Ein Podcast wird niemals alle Mitarbeitenden gleichermaßen ansprechen.

Über den Autor

podcastsTobias Vögele ist erfahrener Personalleiter und seit Mai 2020 für die SIGNAL IDUNA Gruppe in Dortmund tätig. Der veränderungserfahrene Personalmanager litt in der Pandemie unter dem verloren gegangenen Kontakt zu den Beschäftigten seiner Organisation. Daraufhin erfand er das in diesem Jahr mit einem HR Award in der Kategorie Tools & Services ausgezeichnete Podcast-Format „PEWE kompakt“. Er nimmt die Folgen selbst auf und mischt und schneidet sie auf seinen Dienstreisen am Laptop – „zur Entspannung“ wie er sagt. „PEWE kompakt“ erscheint regelmäßig mehrmals im Monatund ist mittlerweile ein fest etabliertes Format in seiner Organisation.

 


 

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