Immer mehr Unternehmen bieten Jobs (auch) in Teilzeit an, das zeigt eine Auswertung der Stelleninserate auf Österreichs größter Jobplattform für den karriere.at Arbeitsmarktreport. Damit reagieren Arbeitgeber hierzulande auf den Wunsch der Arbeitnehmer*innen nach einer geringeren Wochenarbeitszeit.

13,4 Prozent der Männer und 50,6 Prozent der Frauen arbeiten hierzulande in Teilzeit. Nur die Niederlande haben mit 43,4 Prozent einen noch höheren Anteil. Und wie bei der Teilzeitquote gibt es auch bei den Gründen, die Menschen davon abhalten, in Vollzeit zu arbeiten, große Unterschiede zwischen den Geschlechtern, wie Daten von karriere.at zeigen.

Eindeutiger Trend zu Teilzeit in Stelleninseraten

Obwohl Vollzeitstellen mit 76 Prozent nach wie vor den größten Anteil an Inseraten auf karriere.at ausmachen, so entfällt ein zunehmend großer Prozentsatz auf Teilzeitstellen: Er stieg seit 2021 von 10 auf 15 Prozent. Außerdem stieg der Anteil an Inseraten mit dem Hinweis „Vollzeit oder Teilzeit möglich“ um einen weiteren Prozentpunkt. Insgesamt gibt es die Möglichkeit, in Vollzeit oder Teilzeit zu arbeiten, aktuell in 11 Prozent der ausgeschriebenen Stellen.

Teilzeittrend stärker ausgeprägt in weiblich dominierten Berufsfeldern

Das Berufsfeld „Pharma, Gesundheit, Soziales“ führte 2023 die Liste sowohl der Berufsfelder mit dem höchsten Anteil an ausgeschriebenen Teilzeitstellen an (40 Prozent), als auch jene der Berufsfelder mit dem höchsten Anteil an Stellen mit einer Teilzeit- und einer Vollzeitoption (36 Prozent). Im Berufsfeld „Führung, Management“ gibt es mit 93 Prozent den größten Anteil an Vollzeitstellen, gefolgt von „Technik, Ingenieurwesen“ und „IT, EDV“ (je 84 Prozent).

Jede*r Zweite kann es sich nicht leisten, in Teilzeit zu arbeiten

Auch wenn immer mehr Stellen (auch) als Teilzeitpositionen ausgeschrieben werden, können und wollen viele Menschen nach wie vor nicht auf das im Vergleich höhere Einkommen aus einer Vollzeitbeschäftigung verzichten. Die finanziellen Aspekte sind für Frauen und Männer gleichermaßen die Hauptgründe, in Vollzeit zu arbeiten. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Online-Markt- und Meinungsforschungsinstituts Marketagent im Auftrag von karriere.at hervor, für die 1.025 erwerbsfähige Personen in Österreich befragt wurden.

Nicht nur, dass sich jede*r zweite Arbeitnehmer*in es sich nicht leisten kann, weniger zu arbeiten: Über 50 Prozent der Befragten gaben außerdem an, mit einer Vollzeitbeschäftigung sicherstellen zu wollen, später eine ausreichend hohe Pension zu haben.

Männer und Frauen arbeiten aus unterschiedlichen Gründen in Teilzeit

Demgegenüber zeigen sich bei den Gründen für eine Teilzeitbeschäftigung deutliche Geschlechterunterschiede: Jede dritte Arbeitnehmer*in in Österreich arbeitet in Teilzeit, um Care-Arbeit zu leisten. Das trifft auf mehr als ein Drittel der Frauen zu, aber nur auf rund 7 Prozent der Männer. Bei den Männern stehen bei den Gründen für eine Teilzeit-Beschäftigung die Freizeit und das nebenberufliche Studium im Vordergrund. Etwas mehr als ein Drittel der Männer arbeiten Teilzeit, um mehr Freizeit zu haben (Männer: 32%, Frauen: 18%). Ein Viertel der männlichen Arbeitnehmenden, die in Teilzeit arbeiten, schafft sich dadurch die Möglichkeit, nebenberuflich zu studieren (Männer: 25%, Frauen: 9%).

Weiterführende Links:

karriere.at Arbeitsmarktreport (2024), Download unter https://www.karriere.at/hr/t/arbeitsmarktreport_02_2024

Factsheet „Arbeitszeit im Wandel. Wie viel Menschen heute arbeiten wollen“, Download unter https://www.karriere.at/hr/whitepaper/arbeitszeit-im-wandel

Headerbild: © Strelciuc Dumitru

Über die Autorin
Teilzeit

Maresa Mayer

Maresa Mayer ist PR-Managerin bei Österreichs größter Online-Jobplattform karriere.at. Sie beschäftigt sich tagtäglich mit aktuellen Trends auf dem Arbeitsmarkt und hat als Autorin des karriere.at Arbeitsmarktreports Einblick in die Personal- und Jobsuche von tausenden Arbeitgebern und Jobsuchenden.

Wir freuen uns sehr, dass wir karriere.at wieder live dabei haben auf unserem HR Inside Summit 2024.

Mehr über diesen Workshop erfährst du auf unserer Homepage.