Resilienz: Nach Corona gestärkt an den Arbeitsplatz zurückkommen
Nach Corona gestärkt an den Arbeitsplatz zurückkommen – dieses Ziel verfolgte die Personalentwicklung der Wiener Stadtwerke mit ihrem Projekt „Come back stronger.“ Gemeinsam mit dem renommierten Psychologen und Vitalexperten Dr. Bardia Monshi wurde dazu ein Programm für MitarbeiterInnen und Führungskräfte entwickelt, welches das Thema Resilienz in den Mittelpunkt rückte. Sigrid Laser, Personalentwicklerin im Wiener Stadtwerke Konzern, spricht dazu im Interview über diese gelungene Initiative.
Wie kam es zu der Projektidee?
Digitalisierung, Globalisierung, sich verändernde Arbeitssituationen – all das sind Faktoren, die Resilienz am Arbeitsplatz zu keinem neuen Thema machen. Durch Corona hat uns einmal mehr die Frage beschäftigt: Wie stellen wir sicher, dass wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Krise positiv bestärken und sie gute Handlungsstrategien für einen resilienten Umgang mit sich selbst erhalten? Diese Fragen wollten wir mit einem Programm – bestehend aus einem Vortrag, Webinaren und Workshops – beantworten.
Warum der Titel „Come back stronger“?
Das Zuhause wurde plötzlich zum Arbeitsplatz – doch nicht alle Lebensumstände lassen es zu, Home Office als Bereicherung zu erleben: Viele fanden sich in einer Doppelrolle wieder. Home Schooling ist hier ein gutes Beispiel. Mütter und Väter mussten neue Wege finden, wie sie Berufs- und Privatleben innerhalb ihrer Arbeitszeit sinnvoll vereinen können. Hinzu kam, dass Führungskräfte mit einem Mal keinen direkten persönlichen Kontakt mehr zu ihren Teams hatten. Es war ganz klar: Die Krise stellte alle Akteure vor neue Herausforderungen. Trotz all dieser Umstände wollen wir das Thema in eine positive Richtung lenken. Das Konzept zu „Come back stronger“ wurde in Zusammenarbeit mit Dr. Bardia Monshi entworfen. Mit der Wahl des Titels wollten wir alle inspirieren, positiv nach vorne zu blicken.
Wie wurde das Programm von Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angenommen?
Sehr gut! Anfangs waren wir uns nicht sicher, ob das Thema Anklang finden würde. Wir stellten uns Fragen wie: Ist es zu persönlich? Gehen wir damit in eine zu psychologische Richtung? Welche Resonanz wird es erzeugen? Bereits nach dem Digitalvortrag bekamen wir viel positives Feedback. Auch das Interesse an Zusatzmaterialien war groß. Lerninhalte oder der Mitschnitt des Vortrags wurden von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aktiv nachgefragt und im Anschluss von uns über das Intranet zur Verfügung gestellt. In darauffolgenden Webinaren sind wir noch näher auf die individuelle Situation im Arbeitsalltag eingegangen. Es wurden Fragen besprochen wie: Welche Erfahrungen wurden mit der Situation Home Office gemacht? Was hilft mir beim Zurückkommen ins Büro? Zudem wurden in den einzelnen Webinaren auch konkrete Vorsätze vereinbart. Diese werden wir zu einem späteren Zeitpunkt evaluieren, um hier weitere Empfehlungen für alle ableiten zu können. Wir sind schon sehr gespannt, was gut geklappt hat.
Wollen Sie uns einen Vorsatz verraten?
Gerne. Ein Vorsatz, der von einer Führungskraft kam, war, dass sie einmal am Tag einen virtuellen Jour fixe einführen möchte. Zum einen, weil es ihr wichtig war, den Kontakt zu ihren Teams aufrecht zu erhalten und zum anderen, um für dringende Fragen zur Verfügung zu stehen. Für den Zusammenhalt im Team – so meine Erfahrung – ist diese tägliche Form des Austauschs wichtig, auch um einer Isolierung vorzubeugen. Es ist eine schnelle Maßnahme, die jede bzw. jeder umsetzen kann. Sollte es einmal keinen Austausch benötigen, ist das Meeting rasch gecancelt.
Welche Themen wurden im Digitalvortrag aufgegriffen?
Natürlich waren Krisen ein Thema und wie wir als Menschen auf diese reagieren. Dr. Bardia Monshi beleuchtete das Thema aus seiner Sicht als Psychologe und erklärte, welche inneren Prozesse in uns ablaufen, wenn wir vor stressigen oder ungewissen Herausforderungen stehen. Krisen seien wichtig für das persönliche und gesellschaftliche Wachstum. Wenn man das weiß oder sich immer wieder in Erinnerung ruft, eröffnet dies neue Perspektiven und Krisen können als Chancen wahrgenommen werden.
Würden Sie ein Programm dieser Art wieder starten?
Das kommt ganz auf das Thema an. Aber aus heutiger Sicht und basierend auf den positiven Rückmeldungen würde ich sagen: ja.
Sigrid Laser ist Personalentwicklerin im Wiener Stadtwerke Konzern und für alle Führungskräfteprogramme verantwortlich. Seit 2004 ist sie als HR Expertin tätig.
Von Öffis bis Energieversorgung: Die 15.000 MitarbeiterInnen der Wiener Stadtwerke halten Wien am Laufen und machen die Stadt fit für die Zukunft.
Als Infrastrukturdienstleister kümmern wir uns um die Lebensadern der Stadt. In den Konzernbereichen Energie, Mobilität sowie Bestattung und Friedhöfe tragen über 15.000 MitarbeiterInnen maßgeblich dazu bei, dass die Millionenstadt Wien jeden Tag, rund um die Uhr funktioniert. Gleichzeitig arbeiten wir intensiv an einer Smart City der kommenden Jahrzehnte – einer zukunftsfähigen, klimafreundlichen Stadt, in der die hohe Wiener Lebensqualität weiterhin garantiert ist.
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