Heterachie statt Hierarchie

In unserer hochdynamischen Arbeitswelt ist nicht erst seit der Corona-Krise deutlich erkennbar, dass nur die ständige Veränderung als Konstante angesehen werden kann. Langjährige Erfahrung alleine hilft in einer solchen Situation kaum noch. Stattdessen müssen wir lernen, gegenüber neuen Herausforderungen rasch zu reagieren und die richtigen Impulse zu setzen. Das bedeutet auch: Das klassische Zeitalter der „heroischen“ Führung findet ein Ende. Anstatt Hierarchien benötigen wir „Heterarchien“, in denen Entscheidungsbefugnisse situativ wechseln können.

Zirkulär statt Linear

Ein weiteres Kennzeichen der Veränderung unseres Unternehmensalltags besteht in der veränderten Sichtweise auf Entwicklungslinien von Unternehmen: Gingen wir bis dato (zumindest implizit) noch davon aus, dass sich Unternehmen linear entwickeln und dabei ständig größer und „besser“ werden, erkennen wir nun, dass sich Unternehmen eher nach zirkulären oder spiralförmigen Mustern entwickeln – auf Aufwärtsbewegungen folgen stets auch wieder Abwärtsbewegungen. Die Herausforderung besteht in einer solchen Welt nicht darin, bestehendes einfach zu verwalten, sondern pro-aktiv auf veränderte Situationen zu reagieren und die richtigen Fähigkeiten nach vorne zu rücken. Mal ist das Gewissenhaftigkeit und Regeltreue, ein anderes Mal Mut und Kreativität. 

Metaskills statt Hard-Skills

Am Zukunftsinstitut haben wir unsere Gesellschaft in 18 verschiedene Lebensstile unterteilt. Diese Lebensstile weisen unterschiedliche Mindsets auf, die wiederum mit entsprechenden Meta-Skills einhergehen. Diese Meta-Skills sind Fähigkeiten, die eng mit unserer Persönlichkeit verwoben sind und nur schwer angelernt werden können, wie beispielsweise Gewissenhaftigkeit, Adaptionsfähigkeit oder Kreativität. 

Wir benötigen eine Mixtur von unterschiedlichen Metaskills, um als Unternehmen erfolgreich sein zu können. Vor allem aber müssen wir lernen, in der richtigen Situation die richtigen Metaskills (und damit die richtigen Personen) ins Scheinwerferlicht zu rücken, um damit auf neue Herausforderungen reagieren zu können. Nur so können wir als Unternehmen in einer hoch-dynamischen Umwelt überleben und darüber hinaus unsere Resilienz sukzessive stärken.

Über den Autor: 

Phänomene tiefgreifend zu analysieren und sie anschließend klar und präzise zu beschreiben, darauf versteht sich der Philosoph Dr. Philipp Pexider. Er kombiniert Trend- und Zukunftsforschung mit systemischer Beratung und unterstützt Kunden mit seinem Wissen in strategischen Entscheidungsprozessen. Dabei verbindet er wissenschaftliche Theorie aus Philosophie, Soziologie und Ökonomie mit unternehmerischer Praxis.

Nach seinen Studien der Philosophie, Soziologie und Wirtschaft hatte er mehrere Jahre Erfahrung in der IT-Industrie gesammelt – ein Nährboden für neue Methoden der Zusammenarbeit und des Managements. Als Co-Founder eines Startups lernte er, seinen unternehmerischen Blick auf die Dinge zu schärfen. Als Partner des Zukunftinstituts unterstütze Philipp Unternehmen nun dabei, neue Perspektiven einzunehmen, um sich so auf die Herausforderungen einer neuen Welt anzupassen.