Die Mehrheit der Talente weltweit sorgt sich aufgrund des raschen technologischen Wandels und der steigenden Anforderungen an neue Kompetenzen um ihre beruflichen Perspektiven. Auch die Unternehmen sehen sich mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, die durch den wachsenden wirtschaftlichen Druck und die Notwendigkeit, neue Technologien und Arbeitsmethoden einzuführen, bedingt sind. Diese Faktoren haben sich erheblich auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt und die Arbeitsplätze sowie die erforderlichen Qualifikationen geprägt.

Wir haben im Zeitraum Oktober bis Dezember 2022 global 24.235 Arbeitnehmende, darunter 1.772 in Österreich, befragt, welche Bedeutung die persönliche Entwicklung in der sich ständig verändernden Welt spielt und was Unternehmen tun müssen, um diesen Bedarf zu decken.

Gefragte Kompetenzen der kommenden Jahre

Die persönliche Entwicklung ist eine wichtige Voraussetzung für die intrinsische Motivation von Arbeitnehmenden. Daher sollten deren Wünsche und Interessen in der Wahl der geeigneten Entwicklungsmaßnahmen durchaus eine Rolle spielen. Der Skill-Gap und damit die Fähigkeiten zu finden, ohne die es künftig tatsächlich nicht geht, ist am Ende gar nicht so einfach. Wir haben Arbeitnehmende in Österreich gefragt, was für sie die wichtigsten Kompetenzen der nächsten Jahre sind. Ganz vorne im Ranking sind dabei digitale Kompetenzen für 49 Prozent der Arbeitnehmenden, dicht gefolgt von Flexibilität, Effizienz und Kreativität (47 %), sowie körperliche und mentale Gesundheit (41 %). Das spiegelt auch die Kompetenzen wider, auf die sich die Beschäftigten in Zukunft fokussieren wollen. Für 44 Prozent der Arbeitnehmenden ist dabei die körperliche und mentale Gesundheit am wichtigsten, gefolgt von digitalen Fähigkeiten (28 %) und Flexibilität, Effizienz und Kreativität (27 %).

Der Wunsch nach Schulungen für digitale Fähigkeiten ist nicht verwunderlich. Denn auch wenn mehr als die Hälfte der befragten Arbeitnehmenden vollständig oder teilweise remote arbeiten, gaben 55 Prozent an, dass ihre Fähigkeiten nicht vollständig ausreichend hierfür sind.

Die Kompetenzlücke und wie sie geschlossen werden kann

Was können Unternehmen also tun, um ihre Arbeitnehmenden dabei zu unterstützten, für sie und ihre Arbeit relevante Fähigkeiten zu entwickeln? 42 Prozent der Beschäftigten in Österreich wünschen sich mehr Zeit und Kapazität, um sich während der Arbeit weiterentwickeln zu können. Auch wenn das mehr als die Hälfte theoretisch bereits tun kann, gibt es das hohe Arbeitspensum häufig dennoch nicht her. Weiterhin gaben 31 Prozent an, ihnen fehlten die Weiterentwicklungsmöglichkeiten, die zu ihren Lernanforderungen passen. Hier empfiehlt sich bei der Erstellung von E-Learning Inhalten bzw. dem Einkauf externer Angebote auf eine Vielfalt von Lernmethoden zu achten, um den Bedürfnissen aller Mitarbeitenden gerecht zu werden.

Das Einbeziehen und Sensibilisieren der Führungskräfte für die Wichtigkeit von persönlicher Entwicklung ist ebenfalls unerlässlich. Denn ein Drittel der österreichischen Beschäftigten gab an, dass sie sich nicht von ihrer Führungskraft ermutigt fühlen, neue Fähigkeiten zu entwickeln. Auch für die oben genannte Herausforderung von zu wenig Zeit und Kapazität kann die Unterstützung der Führungskraft helfen, die wichtigen Prioritäten zu setzen und so das Beste aus sich herausholen zu können.

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Über die Autorin
Unternehmenskultur

Jennifer Gerstl

Als Coach bei GoodHabitz unterstützt sie ihre Kund:innen vor allem in Österreich dabei, eine nachhaltige Lernkultur aufzubauen und die Mitarbeitenden zu motivieren, mithilfe von Self-Assessments sowie Online-Trainings an ihrer persönlichen Entwicklung zu arbeiten. Sie bringt dafür langjährige Erfahrung in der internen und externen Unternehmenskommunikation für unterschiedliche Branchen mit.