Es war wieder einmal ein Sommer der Rekorde: Extreme Temperaturen, Überschwemmungen und Dürren. 82 Prozent der österreichischen Bevölkerung ist mittlerweile der Meinung, dass an mehr Umwelt- und Klimaschutz kein Weg vorbeiführt.

Auch Unternehmen stehen hier immer stärker in der Pflicht. Denn zum einen zeigen die Ambitionen der EU im Rahmen des Europäischen Green Deals klar in Richtung Nachhaltigkeit. Zum anderen verlangen Kunden und Kundinnen zunehmend nach ökologisch verantwortungsvollen Produkten und Dienstleistungen. Jene Unternehmen, die sich bereits heute dieser Herausforderung stellen, werden künftig einen strategischen Vorteil haben.

Das Personal

Doch neben gesetzlichen Vorgaben und dem Ruf nach umweltfreundlichen Angeboten auf dem Markt gibt es einen dritten Aspekt, der heute noch gerne vernachlässigt wird – das Personal. Denn auch Beschäftigte und Arbeitssuchende erwarten von Unternehmen immer öfter ein starkes und aufrichtiges Bekenntnis zu Umwelt- und Klimaschutz. Ökologische Nachhaltigkeit ist damit im Personalmanagement angekommen.

Gerade in Anbetracht des aktuellen Arbeitskräftemangels stehen viele Betriebe im Wettbewerb um die besten Köpfe. Studien belegen, dass die Generation Z nicht nur Wert auf Work-Life-Balance und Digitalisierung legt, sondern auch auf Nachhaltigkeit. Um gut ausgebildete junge Beschäftigte zu gewinnen, reichen Vier-Tage-Woche und ein Smart Office also nicht aus.

Sensibilität steigt

Die Sensibilität für Umwelt- und Klimaschutz steigt nicht nur bei den Jungen, sondern bei Mitarbeitenden aller Generationen. Denn wer sich im Privaten um Nachhaltigkeit bemüht, der möchte diese Wertehaltung auch im Job leben dürfen.

Hier liegt nicht nur Herausforderung, sondern auch Chance für das Personalmanagement: Sehen Sie das ökologische Bewusstsein Ihrer Beschäftigten als einen Schatz, den es zu heben gilt. Nutzen Sie die Erfahrungsexpertise und die Motivation von Mitarbeitenden, um Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen voranzutreiben.

Als Einstieg in ein umweltfreundliches „grünes“ Arbeitsumfeld eignet sich insbesondere der Bürobereich, also das Green Office: Egal ob es um die Reduktion des Papierverbrauchs geht, um eine ressourcenschonende Nutzung der IT oder die Vermeidung von Einwegabfällen in der Teeküche – die Möglichkeiten sind vielfältig, und viele Wege führen nach Rom.

Das Grüne Büro als ersten Schritt

Unternehmen, die das ökologische Potenzial ihres Personals fördern, und auf die Umsetzung eines Grünen Büros setzen, können auf eine stärkere Loyalität zum Arbeitgeber hoffen. Auch beim Recruiting darf das praxisnahe und tatkräftige Engagement im Office-Bereich gerne ins Treffen geführt werden. Aber Achtung vor Greenwashing!

Das Grüne Büro kann also ein erster Schritt sein, um das Nachhaltigkeitsprofil des Unternehmens zu schärfen, und gleichzeitig die Attraktivität als Arbeitgebermarke zu steigern. Setzen Sie auf Ihr Personal, so kann es zum Turbo für diese Entwicklung werden.

Mehr zu diesem Thema erfährt du in der Keynote von Evelyn Rath am HR Inside Summit 2023 in der Hofburg Vienna.

Über die Autorinnen
Nachhaltigkeit

Evelyn Rath

Evelyn Rath zählt zu den Pionierinnen der österreichischen Zero-Waste-Bewegung. 2018 gründete sie VISION MÜLLFREI und machte damit ihre persönliche Leidenschaft – ein Leben ohne Müll – zu ihrem beruflichen Schwerpunkt. 2021 wurde sie für den Austrian SDG-Award nominiert, sowie als Steirische Unternehmerin des Jahres 2022 für ihr Nachhaltigkeitsengagement ausgezeichnet. Evelyn Rath ist professionelle Speakerin, schreibt Bücher und leitet Seminare. Sie ist in diverse nationale und internationale Zero-Waste-Projekte eingebunden.