Stell dir vor, du stolperst über eine Werbung auf Instagram. Sie spricht dich an? – Du klickst. Das Angebot klingt vielversprechend, der Preis passt und der Versand ist schnell und kostenlos – also: gekauft! Du bekommst dein Produkt und bist enttäuscht. Was ist passiert? Und was hat das mit Employer Branding und einem erfolgreichen Recruiting zu tun?

Genau wie in der klassischen Werbung geht es auch im Employer Branding darum, erstmal aus der Masse hervorzustechen und Bewerber:innen anzuziehen. Aber ist es damit getan? Mitnichten, denn danach geht es im Recruiting-Prozess darum, an jedem einzelnen Touchpoint in der Candidate Journey das getätigte Versprechen nicht nur einzulösen, sondern es im besten Fall sogar zu übererfüllen. Eine Herkulesaufgabe? Nein, wenn man Employer Branding und Recruiting nicht auf eine einzelne Abteilung herunterbricht, sondern es ganzheitlich betrachtet.

Laut der Onboarding-Reloaded-Studie 2022 von Softgarden haben 17,8 % der Arbeitenden schon einmal während der ersten 100 Tage den Job gekündigt, weitere 17,4 % standen kurz davor. Neben einem mangelhaften Onboarding wurden als weiteres Motiv nicht erfüllte Erwartungen aus der Bewerbungsphase genannt. Was bedeutet das nun für Unternehmen?

Der Obstkorb ist tot.

Um geeignete Kandidat:innen anzusprechen, tut’s der Obstkorb schon lange nicht mehr. Neben den “Hard Facts” zum Job wie zB Gehalt und Benefits gilt es das zu vermitteln, was den echten Unterschied zu den x anderen Jobs ausmacht: Wofür steht das Unternehmen? Wie sieht die Rolle genau aus, was wird erwartet und was ist der eigene Beitrag? Wie gestaltet sich das Onboarding? Und passt der Job zum Lebenswandel und zu den eigenen Werten?

Flache Hierarchien und schnelle Entscheidungswege. Wirklich?

Matchen sich die Erwartungen der Kandidat:innen mit dem Angebot des Unternehmens ist die erste Hürde geknackt und das Ziel sollte sein, alles daran zu setzen, diese Erwartungen zu erfüllen. Authentizität ist hier das A & O: Werden etwa eine flache Hierarchie und schnelle Entscheidungswege versprochen, verliert man als Unternehmen schnell an Glaubwürdigkeit, wenn sich der Bewerbungsprozess über mehrere Wochen zieht, die Freigabe ewig dauert oder sich der Big Boss doch noch kurzfristig in das Recruiting reklamiert.

Wahre Geschichten (er-) zählen.

Um sicherzustellen, dass bspw. “flache Hierarchien” oder “schnelle Entscheidungswege” keine hippen Buzzwords bleiben, müssen das Arbeitgeber:innenversprechen und das, wie das Unternehmen wirklich tickt, im Einklang sein. Das heißt, Employer Branding/Recruiting und Organisationsentwicklung ist ein Zwilling: Das Arbeitgeber:innen-Versprechen (EVP) entsteht im Unternehmen und aus einer starken Unternehmenskultur, diesen Schatz gilt es zu pflegen und zu bewahren.

So bedarf es etwa konsequenter Arbeit an der Organisation, um den Ansprüchen an die Arbeitswelt gerecht zu werden. Selbstorganisation, flache Hierarchien oder schnelle Entscheidungswege werden dann real, wenn die Voraussetzungen im Unternehmen dafür gegeben sind und die Kolleg:innen selbst allem Leben einhauchen. Damit schließt sich wieder Kreis: So werden aus Werbebotschaften plötzlich wahre Geschichten und aus einem Angebot plötzlich ein Versprechen, welches nicht nur erfüllt, sondern tagtäglich übererfüllt wird.

Und jetzt – zurück zum Anfang: Stell dir vor, du stolperst über eine Werbung auf Instagram. Sie spricht dich an? – Du klickst. Das Angebot klingt vielversprechend, der Preis passt und der Versand ist schnell und kostenlos – also: gekauft! Du bekommst dein Produkt und deine Erwartungen wurden übertroffen. Was ist passiert?

Über die Autorin und den Autor
Unternehmenskultur

Carina Hödl

Es kommt immer anders als man denkt: Während des BWL-Studiums mit dem Ziel, “mal irgendwas mit Zahlen zu machen”, verschlägt es Carina durch Zufall zum Marketing. Nach einigen Jahren und verschiedenen Stationen landet Carina – wieder durch Zufall – in der IT bei niceshops. Wie das zusammenpasst? Wenn man ans Nice Code Valley denkt, ganz gut! Einmal Marketing, immer Marketing! So ist es naheliegend, dass Carina fürs Employer Branding brennt und ihre immerwährende Leidenschaft fürs Marketing dafür nutzt, ihr IT-Team weiter auszubauen. Und am Ende des Tages geht es – sowohl im Marketing als auch als Head of IT – immer nur ums Eine: Darum, die Menschen tagtäglich zu begeistern!

Unternehmenskultur

Christian Moser

Christian arbeitet seit über 15 Jahren in verschiedenen People & Culture Rollen daran, die einzigartigen Stärken einer Unternehmenskultur, deren Employer Value Proposition, sichtbar zu machen, auszubauen und zu kommunizieren. Bei niceshops hat sich in den letzten Jahren eine auf Vertrauen basierende Kultur entwickelt, die ganz selbstverständlich auf Mensch & Natur achtet und extrem lernfähig ist. Diesen Kern zu bewahren und behutsam weiterzuentwickeln, ist ein besonderes Privileg – und im Nice Code Valley findet sich all das wieder!

Wir bedanken uns bei Carina und Christian für die großartige Session am HR Inside Summit 2023!

Mehr Infos zu unserem Summit und dem 10 Jahre Jubiläum 2024 findest du hier: