Wenn Sie das lesen, sind Sie vielleicht schon von Technostress betroffen. Kennen Sie unzählige E-Mails; Informationsflut; das Gefühl, auch nach der Arbeitszeit ständig erreichbar zu sein; neue Apps nicht nur im Privatleben, sondern auch in der Arbeit? Nutzen Sie Technologien jedoch auch, da sie flexibles Arbeiten ermöglichen und kennen Sie Programme, die Ihre Arbeit erleichtern?

Technologien sind nicht mehr wegzudenken. Wir verwenden sie sowohl in unserem Privatleben als auch im Arbeitsalltag. Besonders der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien ist aufgrund der Digitalisierung sowie der Pandemie allgegenwärtig. Obwohl sie uns zweifelsohne viele Vorteile bringen, sind wir auch zunehmend den Herausforderungen ausgesetzt. Technostress – auch digitaler Stress genannt –  ist das Ergebnis. Mitarbeiter:innen haben oft keine Kompetenzen, um mit den höher werdenden Anforderungen in der Arbeitswelt umzugehen. Aus diesem Grund ist es essentiell, Technostress bei der Arbeit zu verstehen und Bewusstsein über dieses Phänomen und mögliche Auswirkungen im Unternehmen zu schaffen.

Was ist Technostress?

Technostress resultiert aus der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien und kann sich sowohl positiv als auch negativ äußern.

Die positive Form: Techno-Eustress

Techno-Eustress liegt vor, wenn die Nutzung von Technologien im Arbeitsalltag die Arbeit erleichtert und optimiert. Aufgrund von Hard- sowie Software können wir von überall aus arbeiten, was Flexibilität ermöglicht. Die Technologien helfen uns beispielsweise, Aufgaben schneller zu erledigen und die Zusammenarbeit mit Kolleg:innen an verschiedenen Standorten zu verbessern. Besonders aufgrund der digitalen Erreichbarkeit bieten uns Technologien die Möglichkeit, jederzeit am neuesten Stand zu sein.

Die negative Form: Techno-Distress

Technostress kann sich auch negativ im Sinne von Techno-Distress äußern. Viele Personen empfinden die ständige digitale Erreichbarkeit, das Gefühl, sofort antworten zu müssen, die Informationsflut insbesondere die E-Mail-Flut, Systemstörungen und das Zurechtfinden mit neuen Technologien wie Apps als belastend. Studien zeigen auch einen Zusammenhang zwischen Technostress und Burnout.

Prävention und die Relevanz des Betrieblichen Gesundheitsmanagements

Um die negativen Auswirkungen so gering wie möglich zu halten, gilt es für Unternehmen, Bewusstsein über das Phänomen Technostress zu schaffen. Im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements sollen verhaltens- und verhältnisorientierte Maßnahmen gesetzt werden. Im Allgemeinen soll eine Kultur etabliert werden, in welcher ein erfolgreicher Umgang mit den Technologien Bestandteil ist.

Folgende Aspekte sollen berücksichtigt werden:

  • Erwartungen im Team sowie mit der Führungskraft klären, inwieweit es gilt, (auch nach der Arbeitszeit) erreichbar zu sein
  • Unterstützung durch Kolleg:innen fördern
  • IT-Distanzierung ermöglichen
  • Vorbildwirkung der Führungskraft
  • Stressbewältigung der Mitarbeiter:innen fördern
  • Schulungen (sowohl über den Einsatz von Technologien als auch über eine gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung und das Erlernen von Bewältigungsstrategien)

In einer Arbeitswelt, die immer stärker von Technologien geprägt ist, ist es unerlässlich, die Auswirkungen dieser auf unsere Gesundheit und Wohlbefinden zu verstehen und Maßnahmen zu ergreifen, um einen gesunden Umgang mit den Technologien im Arbeitsalltag zu fördern und ihre Vorteile zu nutzen.

Über die Autorin

Teresa Mösslacher 

Teresa Mösslacher ist Mental-Health-Enthusiastin und interessiert sich für gesundes Arbeiten mit einem Bachelor in Gesundheitsmanagement und einem Master in Personal-Organisation-Strategie. Zurzeit ist sie im Bereich Total Rewards in einem Konzern tätig. Im Zuge ihrer Masterarbeit hat sie sich mit Technostress bei der Arbeit und der Relevanz des Betrieblichen Gesundheitsmanagements beschäftigt.

Wir freuen uns sehr, dass wir einen kurzen Einblick in die Masterarbeiten der Student:innen der FH Wiener Neustadt geben können.

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