Nachhaltiges Handeln wird für Unternehmen immer bedeutender. Denn es zeigt sich: Vernachlässigen Unternehmen Nachhaltigkeit, kann sich dies negativ auf den Unternehmenserfolg auswirken. Organisationen sind daher aufgerufen, ökonomisch, ökologisch und gesellschaftlich verantwortungsvoller zu agieren. Die Unterstützung von Seiten der HR ist hier essenziell. Doch, wie kann HR diesen Wandel konkret mitgestalten? Dieser Frage geht die hier vorgestellte Studie nach, die im Rahmen einer Masterarbeit an der FHWien der WKW erstellt wurde.

Nachhaltig Arbeiten in Personalabteilungen

Da die langfristige Sicherstellung von Mitarbeiter:innen ausschlaggebend für den Erfolg ist, hat die Personalabteilung eine tragende Rolle im Nachhaltigkeitsdiskurs. Dies führt zu einer ganzheitlichen Veränderung in der Personalarbeit. Anknüpfungspunkte gibt es dabei entlang der drei Säulen:

  • Ökonomische Säule: z.B. langfristige Sicherstellung des zukünftigen Personalbedarfs, Verhindern von starken Fluktuationen, Karrierepfade ausbauen
  • Ökologische Säule: z.B. Aktivitäten umweltschonend gestalten, nachhaltige Mitarbeiter:innenangebote, Reiserichtlinien
  • Gesellschaftliche Säule: hier ist das klare Ziel, die „Ressource Mensch“ zu schützen und das größtmögliche Potenzial zu fördern

Ressourcenmangel in Personalabteilungen

Diese beispielhafte Auflistung zeigt bereits: Ideen zu Maßnahmen gibt es viele. Aber. Es ergeben sich hohe Anforderungen an das HR, wenn der Wert Nachhaltigkeit in jedem Schritt entlang des Mitarbeiter:innenlebenszyklus mitbedacht und gelebt wird. Im Rahmen der Studie wurde durch Personalmanager:innen  aus unterschiedlichen Branchen erhoben, welche Auswirkungen diese neuen Anforderungen auf ihre tägliche Arbeit haben und wie sie Nachhaltigkeit in der Praxis umsetzen. Eines der Hauptprobleme, welches am intensivsten spürbar ist, ist ein vorherrschender Ressourcenmangel:

  • Zeitliche Ressourcen: Personalmanager:innen haben bereits einen vollen Terminkalender und Nachhaltigkeitsthemen erweitern die eigene To Do Liste. Abteilungen benötigen mehr digitale oder personelle Unterstützung, um zeitliche Kapazitäten zu investieren.
  • Finanzielle Ressourcen: der Erfolg strategischer Maßnahmen lässt sich schwer quantifizieren. Sie sind daher komplexer argumentierbar, was dazu führt, dass Budget oft für sichtbare Projekte verwendet wird.

Die Expert:innen zeigen auf, dass das operative Tagesgeschäft derzeit noch Priorität hat. So entsteht die Problematik, dass Personalabteilungen den vielfältigen Erwartungen nicht nachkommen können.  Ein wichtiges Fazit ist aber, dass sich HR seiner Verantwortung klar bewusst ist und der Herausforderung positiv entgegensieht: „Es ist die beste Zeit als HR zu arbeiten, weil sich einfach sehr viel tut, generell, weil wir einfach gerade mega gefragt sind, weil einfach der Schuh drückt an allen Stellen.“

Auch wenn der Ressourcenmangel in der HR genauso spürbar ist wie in anderen Organisationseinheiten, gilt es, den Wandel weiter mitzugestalten. Klarer Auftrag ist: Personalmanager:innen müssen aufzeigen, warum in diesem Bereich stärker investiert werden muss und welche Erfolge durch Nachhaltigkeit im HR gefeiert werden können.

Über die Autorin
Nachhaltigkeit

Chiara Varelija

Chiara Varelija ist als HR Business Partner bei Freshfields Bruckhaus Deringer in Wien tätig.  Ihren Fokus legt sie auf Employer Branding und Recruiting und bekommt demnach ganz genau mit, was Arbeitnehmer:innen von ihren Arbeitgeber:innen erwarten. Ihr Wissen wie Organisationen sich weiterentwickeln, wie Organisationskulturen entstehen und wie strategische gedacht wird bekam sie in ihrem Masterstudium Personal- & Organisationsentwicklung auf der FHWien der WKW. Die Kombination aus Praxiserfahrung und theoretischem Wissen möchte sie nützen, um weiterhin den Wandel des Personalmanagements mitzugestalten.

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