Vor einigen Jahren befand ich mich in einem Job als Management Trainee bei einem der größten Textileinzelhändler Europas. Lange Zeit war ich motiviert und ehrgeizig, aber mit der Zeit verlor ich meine Leidenschaft für den Job. Dennoch setzte ich meine Arbeit fort und strebte eine große Karriere im Konzern an. In dieser Zeit habe ich nie daran gedacht, nach anderen Jobmöglichkeiten Ausschau zu halten. Ich war gefangen in meinem eigenen Hamsterrad und dachte nicht darüber nach, ob es Alternativen geben könnte.

Das eigene Potenzial erkennen

Bis zu dem Tag, an dem sich mein Leben durch eine unerwartete LinkedIn-Nachricht veränderte. Ein Executive Search Unternehmen hatte mein Profil entdeckt und bot mir eine spannende Jobmöglichkeit an. Obwohl ich das Angebot letztendlich nicht annahm, wurde mir bewusst, dass ich viele Möglichkeiten im Leben habe und dass es an der Zeit war, mein eigenes Potenzial zu erkennen.

Diese Erfahrung führte mich aus meinem Hamsterrad heraus und ließ mich endlich andere Karrieremöglichkeiten in Betracht ziehen. Kurz darauf gründeten wir zu dritt unsere eigene Firma, die Motion Group. Unsere Firma entwickelt eine innovative Software, mit der Unternehmen neue MitarbeiterInnen gewinnen können.

Was uns dabei geholfen hat, war die Nutzung von Active Sourcing. Anstatt auf Bewerbungen zu warten, sind wir aktiv auf potenzielle MitarbeiterInnen zugegangen. Wir haben LinkedIn als unsere Hauptplattform für Active Sourcing gewählt und nutzen es, um rasch die richtigen KandidatInnen zu finden.

Unsere Top 3 Learnings im Active Sourcing aus den letzten Jahren:

The Offer is Essential!

Das Wichtigste ist, dass das Job-Offer an sich sehr attraktiv ist. Hier muss ein großes Umdenken stattfinden – weg von “Wir bewerben eine Stelle”, hinzu “Wir verkaufen einen attraktiven Job!” Wenn also dein Angebot nicht A oder B+ ist, wird auch Active Sourcing keine Wunder bewirken. Immer wieder hören wir Sätze wie: „Hoffentlich klappt es mit euch, weil wir wissen, dass unser Job recht unterbezahlt ist und noch dazu sitzen wir am Land, da will auch kaum jemand wohnen”. In diesen Fällen hilft das beste Active Sourcing nichts!

Speed is King!

Schnell sein ist das A und O. Wenn KandidatInnen ewig auf eine Antwort warten, springen sie meist ab. Unser Tipp: Verzichte von Vornherein auf Motivationsschreiben und Lebensläufe bei schwierig zu besetzenden Stellen. So kannst du schnell die wichtigsten Dinge am Telefon abklären und nimmst die Hemmschwelle für eine Bewerbung.

Volume, Volume, Volume!

Um einen Effekt zu erzielen, musst du viele Leute kontaktieren. Normalerweise kommen aus 900 Nachrichten etwa 10 Lebensläufe oder mehr zurück. Die Masse ist deshalb wichtig, weil ja die meisten Personen, die du kontaktierst, gerade in einer Anstellung sind und nicht sofort wechseln wollen oder können. Unser Tipp: Wenn du Stellen komplett „Remote“ anbietest, hast du eine größere potenzielle Zielgruppe und kannst so genauer auf dein Anforderungsprofil einschränken. Wenn du lokal suchst, musst du meist mehr Kompromisse eingehen.

Zusammengefasst kann man sagen:

Mit einem unschlagbaren Angebot, raschen Reaktionszeiten und ordentlich Volumen, holst du die besten Talente an Bord!
Ich möchte also all jenen Unternehmen, die noch nicht professionell auf Active Sourcing setzen, eindringlich empfehlen, diese Strategie im Unternehmen einzusetzen, um das Recruiting auf ein neues Level zu heben.

Über den Autor
Unternehmenskultur

Patrick Rogaunig

Patrick zeigte bereits während seines WU Studiums großen Einsatz (Mitglied WU Top League, WU Center of Excellence) und seine Leidenschaft für Gründungen von Unternehmen.
Er war bei der Gründung von Acticell involviert, einem Unternehmen, das eine ökologische Bleichpaste für Jeans herstellt. Wenig später gründete er das Unternehmen Workbeat, eine neuartige Wirtschaftskarriereplattform und dann Code Abroad, ein Portal, das ProgrammiererInnen mit internationalen Karrieremöglichkeiten innerhalb der EU verbindet. Als nächsten Schritt in seiner Karriere absolvierte Patrick das Executive Development Programm bei Peek & Cloppenburg.
Aktuell ist er Eigentümer und COO bei der Motion Group. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren bereits mehr als 600 Kunden im digitalen Vertrieb und im Bereich Active Sourcing unterstützt und mehr als 3.600 digitale Kampagnen umgesetzt.

Wir bedanken uns bei Patrick für die großartige Session am HR Inside Summit 2023!

Mehr Infos zu unserem Summit und dem 10 Jahre Jubiläum 2024 findest du hier: