Als Wirtschafsmediator und Unternehmensberater hat man das Glück, Unternehmen in verschiedenen Aspekten unterstützen zu können. Mit diesem Beitrag fokussiere ich mich – in meiner Tätigkeit als Wirtschaftsmediator – auf die Kostenvorteile der Wirtschaftsmediation, denn diese hat als professionelles Konfliktlösungsinstrument in praktisch jedem Unternehmen seine Berechtigung, beginnend beim EPU bis zum Großkonzern. Die Möglichkeit, dass ein Unternehmer beispielsweise mit einem Lieferanten, Mitarbeiter, Mitbewerber oder den Gesellschaftern in einen Konflikt gerät, ist Realität im täglichen Wirtschaftsprozess. Der Wirtschaftsmediation geht es nun darum, eine nachhaltige, einvernehmliche, wertschätzende und auch kostengünstige Lösung für die Konfliktparteien zu finden.
Warum so viele Unternehmer, die tagtäglich ökonomisch-rational agieren, lieber langwierige, teure Prozesse auf sich nehmen mit dem Ergebnis, dass in jedem Fall mindestens ein Verlierer übrig bleibt, stellt für mich ein Rätsel dar. Betrachtet man die Prozesskosten eines Gerichtsverfahrens, die sich bekannter Weise – wie auch die Kosten des Anwalts – nach dem Streitwert richten, so spricht doch sehr vieles für eine Wirtschaftsmediation, nur den ökonomischen Aspekt betrachtend. Verliert ein Unternehmer einen Prozess (inklusive Klagseinbringung, Anwaltsschriftsatz, Sachverständigen-Vorschuss, 2 Stunden Streitverhandlung, gegnerische Kosten) belaufen sich bei einem Streitwert von beispielsweise 100.000 € die eigenen und gegnerischen Gesamtkosten auf ca. 17.000 €. Beruft einer der Streitparteien, erhöhen sich die Kosten um etwa weitere 60% (Quelle: D.A.S.-Prozesskostenrechner), da kommen dann somit schnell Kosten von über 27.000 € zusammen.
Suchen die streitenden Parteien einen Wirtschaftsmediator auf, ließen sich die Gesamtkosten auf ca. € 6000.—reduzieren, vorausgesetzt, der Wille zur Einigung ist vorhanden, was aber schon in der Teilnahme zur Wirtschaftsmediation manifestiert wurde.
Die Wirtschaftsmediation, innerbetrieblich oder zwischen Unternehmen, wird sich auch in Österreich weitläufiger etablieren. Je schneller diese ein Standardinstrument der Konfliktlösung wird, desto besser geht es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eines Unternehmens und den Unternehmerinnen und Unternehmern selbst.
Über den Autor:
Peter Kubesch ist Inhaber der BOOSTING POTENTIALS Peter Kubesch Unternehmensberatung e.U., Unternehmensberater, Wirtschaftsmediator und Österreich-Partner der Staffbase MitarbeiterApp. Von 1995 bis 2014 war er in verschiedensten Führungspositionen in Automobil- und Musikkonzernen tätig. Seit Mai 2015 berät er Führungskräfte und Unternehmen zum Thema Mitarbeiterkommunikation, Strategieentwicklung und Konfliktlösung.
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