Auch wenn wir eine(n) Beruf(ung) und Stelle gefunden haben, die uns neben Lohn und Brot auch noch mit Sinn und Freude erfüllt, so erleben wir ALLE mal kurzzeitig spaßärmeren Strecken oder unterliegen dem Montagsblues.

So sehr ich persönlich seit mehr als 11 Jahren meine Selbständigkeit genieße und liebe was ich tun darf, so fällt mir ebenso mal „vorbereitende Buchhaltung“ oder „Datenpflege“ schwer. Auch werden mir mal kurzfristig (aber noch vor der Stornofirst ) Buchungen abgesagt oder ein Kunde ist mal nicht das totale Ausbund an „good vibes“. Noch alles im Bereich der „first world problems“ – zweifelsohne, dennoch nichts was das ganz große Lächeln und Erfüllung ins Herz zaubert.

Fernab von Kündigung, Jobwechsel oder etwaigen Kamikaze Aktionen liefert die „DIY“ (do it yourself) Welt passende Abhilfe!

Der anhaltende Crafting Trend macht auch vor dem Arbeitsleben keinen Halt.

Häufig reichen kleine „Bastelarbeiten“ am Arbeitsplatz, um wieder mit Spaß zur Tat zur schreiten.

Mein Credo: „Arbeitszeit ist Lebenszeit“!  Es wäre schade, wenn wir diese Lebenszeit Montag bis Freitag „runterschrubben“, um nur am Wochenende oder Urlaub wirklich lebendig zu werden.

Job-Crafting schützt vor Burnout und ist der beste Booster für frische Motivation!

 

#1 Fokus setzen

„Eigentlich“ ist es doch ganz einfach:

Anstatt die (Büro)Welt mit watteweichem Teppich auszustatten, können wir uns einfach andere Schuhe anziehen!

Bei Langeweile und ausgesetzter Sinnhaftigkeit gilt es die eigene Wahrnehmung zu verändern:

die Fitnesstrainerin im Sportstudio kann Befriedigung daraus ziehen, dass sie Mitgliedern zu gesunden und sportlichen Körpern verhilft, die gleichzeitig deren Selbstbewusstsein stärken.

Die Sachbearbeiterin im Amt könnte sich darauf fokussieren, „Leistungsbeziehern“ durch ihre Antragsbewilligungen enorme Erleichterungen zu bereiten!

Anstatt Gemotze über Routinen, gefühlt kleinen „Rädern im Getriebe“ oder Mangel an Wertschätzung durch den Chef oder Chefin, sollten wir zunächst versuchen in unseren Tätigkeiten (neuen) Sinn zu entdecken! Wer sich als Opfer sieht, gibt Verantwortung ab und bleibt handlungsunfähig.

Und in „Crafting Manier“ können wir auch wortwörtlich handwerklich aktiv werden und den eigenen Arbeitsplatz fernab von Office-Kitsch und Staubfängern aktiv verschönern:

den Schreibtisch für den Blick ins Grüne dichter ans Fenster rücken oder den Print mit dem schönen Naturfoto aus dem letzten Urlaub an der Wand aufhängen?

Ein nettes P.S. in jede Email einbauen?

Zugegeben, hört sich banal an und macht doch einen Unterschied. Probieren Sie es aus – kleiner Aufwand, große Wirkung!

 

#2  Neue Beziehungen beleben

Anstatt mit Miesepetern und Opferlämmern gemeinsam im Jammertal zu meckern,  suchen Sie Kontakt zu Kollegen/innen, die mit Ihrer Power, Ideen und Mut jeden mitreißen!

 

Sollten Sie akute Arbeitsunlust durch Dauernörgel-Geschäftspartner/innen haben, probieren Sie den Abstand:

vielleicht kann ein Kolleg/in, der bestens mit diesem auskommt, den Kunden übernehmen.

Auch kann es Ihnen (nebst Ihrem Karma Konto) helfen, bei ungenießbaren Kontakten nach deren liebenswerten Wesenszügen zu suchen.

Oder mal in „innerer Klausur“ zu überlegen, was das mit Ihnen zu tun haben könnte. Hat der unliebsame Businesspartner/in vielleicht Wesenszüge, die ich an mir selbst nicht leiden mag? Oder gar etwas, was ich selbst gern hätte?

Die Ober-Binse aus der Welt der Persönlichkeitsentwicklung:

Unser Umfeld färbt auf uns ab!

Das Gute daran: wir können selbst zu guter Stimmung beitragen.

Und schauen Sie vielleicht auch mal über den kollegialen Kantinen-Tellerrand:

Neugierde und neuer Input halten uns jung und erweitern den Blickwinkel.

Verabreden Sie sich einmal pro Woche mit Mitarbeitern/innen aus anderen Abteilungen, die Sie noch nicht kennen, zum gemeinsamen Mittagessen.

Inspiration und „Frischekick“ durch Angestellte, die andere Aufgaben beackern und somit eine andere Sicht (und Lust!) auf die Dinge haben.

Packen Sie es an!

 

#3 Belohnen Sie sich!

Ihr Chef oder Chefin oder Auftraggeber/in wird Ihnen vermutlich wohl kaum tagtäglich mit Blumenstrauß und Packung „merci“ für Ihre Einsatzbereitschaft danken. Ist auch nicht die Aufgabe! Finden Sie IHRE Tapferkeitsmedaille für unliebsame Routinen oder glanzvoll vollbrachte Meisterstücke: nach einem lästigen Buchhaltung-Marathon verabreden Sie sich mit Ihrer Lieblingskollegin zur Kuchenpause.

Sie haben der Abteilung mit Ihrem federführenden Projekt zu mehr Effizienz verholfen? Bitten Sie den Chef Ihnen die langersehnte Visual Thinking Fortbildung zu spendieren!

Und selbst wenn Sie nicht jeden Tag die Office Welt aus den Angeln heben, sorgen Sie vor: verabreden Sie schon am Wochenende den Fitness-Studio oder Sauna Besuch mit Ihrem besten Kumpel für den Montag Abend.

Somit freuen Sie sich auf den Wochenstart und pflegen Körper, Geist und Seele.

Gönnen Sie sich etwas Gutes!

 

#4 Spielfeld Erweiterung

Sie beherrschen Ihre Zunft aus dem „Effeff“?

Aus Langeweile haben Sie bereits Berge von Büroklammern in dadaistische Kunstwerke verwandelt? Ihr Hirn hungert nach neuen Herausforderungen und Ihr Hirnschmalz reicht für weitaus mehr als nur Ihren abgesteckten Tätigkeitsbereich?

Womit würden Sie sich gern intensiver, alternativ oder zusätzlich beschäftigen?

Sorgen Sie für frischen Wind und recherchieren Sie nach (internen) Weiterbildungsmöglichkeiten.

Vertiefen Sie Ihre Fremdsprachen Kenntnisse, um z.B. auch bei internationalen Projekten an der Spitze mitzuspielen.

Oder Sie hegen aus jungen Jahren noch den Wunsch z.B. was „Soziales“ zu machen? Sie arbeiten im Produkt Design, möchten aber mehr zwischenmenschlichen Kontakt und haben eine Schwäche für Berufsanfänger/innen und Firmen Frischlinge?

Werden Sie aktiv und starten Sie „Patenschaften“ für Trainees und neue Mitarbeiter/innen. Sie sind in der Lohnbuchhaltung und lieben ebenso Organisation und kreatives Miteinander? Planen Sie mit Kollegen/innen die nächste Weihnachtsfeier oder Sommerfest! Noch besser, erfinden Sie eigene Events und Anlässe!

Sie übernehmen gern Verantwortung und sorgen stets dafür, dass alles „rechtens“ läuft – haben im Labor jedoch wenig Handlungsspielraum?

Werden Sie Brandschutzbeauftragte oder kümmern sich um Erste Hilfe Kurse in der Firma.

Sobald Sie in Eigenregie Veränderungen anstoßen kommt Bewegung ins Spiel und Selbstbestimmung beflügelt und macht Lust auf Ihre Arbeit. Einfach anfangen!

Basteln Sie sich Ihren Wunscharbeitsplatz, viel Spaß!

 

Über die Autorin: 

Lena Wittneben ist systemische Coach & „Edutainerin”, Gedächtnistrainerin, Autorin & Marketing Beraterin / Medienfachwirtin aus Hamburg.
Ihr Credo: „Arbeitszeit ist Lebenszeit“